Morgendämmerung über der Elde

Es ist ein kühler Herbstmorgen, doch für einige Schüler der elften und zwölften Klassen des Schulzentrum Dömitz beginnt dieser Freitag nicht wie im Stundenplan ausgewiesen an der Turnhalle. Stattdessen treffen sie sich an der Elde nahe der Dömitzer Schleuse, denn nach vielen Jahren gibt es für einen Sportkurs der Oberstufenklassen wieder die Möglichkeit, statt einer der klassischen Sportarten, wie Leichtathletik oder verschiedene Teamsports, ein Halbjahr auf dem Wasser zu verbringen.

Diese Abwechslung gefällt nicht nur den Schülern, sondern auch ihrem Sportlehrer Raik Richter, der sich freut, wieder einen solchen Kurs anbieten zu können: „Es macht auch mir Spaß, ist aber dennoch sehr herausfordernd. Man braucht eine Menge Organisation, damit die Boote und Paddel jedes Mal bereit sind und auch die Schüler müssen diszipliniert sein, damit alle Kajaks frühzeitig im Wasser sind und anschließend rechtzeitig wieder rausgehoben, saubergemacht und aufgeladen werden“, berichtete er.

Statt also am Morgen die ersten beiden Stunden im Klassenraum oder in der Sporthalle zu verbringen, setzen die Schüler die Kajaks in das seichte Wasser der Elde, klettern vorsichtig in diese hinein und beginnen langsam los zu paddeln. Die verschiedenen Schlagtechniken in Theorie und Praxis haben sich die Schüler dabei im Rahmen der komplexen Leistung des Sportunterrichts gegenseitig beigebracht. Nun geht es für die elf Kanuten etwa einen Kilometer mit Grundschlag, Bogenschlag und Steuerschlag flussaufwärts Richtung Neu Kaliß. In regelmäßigen Abständen werden Drehungen, Wendungen oder auch kräftige und lange Paddelzüge geübt, bei denen nicht nur die eigene Koordination geübt, sondern auch die Aufmerksamkeit gegenüber den Mitschülern geschult wird, denn mit so einem langen Kajak lässt sich leicht verschätzen, wie viele Meter es noch bis zu einem möglichen Zusammenstoß sind.

Bisher konnten die Schüler ohne weitere Vorkommnisse die Morgendämmerung auf der Elde erleben und neue sportliche Erfahrungen sammeln. Auch an diesem Morgen läuft es bestens und am Ende der Doppelstunde steigen die Dömitzer zwar ein wenig geschafft, aber begeistert aus den Booten.

Text, Fotos und Video: Mena Witt