14. April 2022

Elftklässler auf Tätersuche im Labor

Bereits seit 2007 besuchen die Schüler der Oberstufe unseres Schulzentrums das Schülerlabor in Groß Lüsewitz bei Rostock, um im Rahmen des Biologieunterrichts unter professionellen Bedingungen einige Versuche und Experimente im Bereich der Genetik durchzuführen. Aufgrund der Pandemie ist dieser Exkursionstag in den vergangen zwei Jahren leider ausgefallen, konnte in diesem Jahr mit den 11. Klassen aber wieder durchgeführt werden.

Während des Besuchs im Labor beschäftigten sich die Schüler mit Experimenten wie dem genetischen Fingerabdruck und der Isolation der DNA einer Banane. Unterstützt wurden sie dabei von der Leiterin des Labors Frau Dr. Scheunemann, die die Experimente anleitete und detailliert über biochemische Vorgänge aufklärte. 

Zu Beginn haben sich die Schüler mit den neuen und professionellen Arbeitsgeräten, wie etwa einer Mikroliterpipette, vertraut gemacht und gelernt, wie man mit diesen umgeht. Beim anschließenden ersten Experiment, dem genetischen Fingerabdruck, handelte es sich um ein Verfahren, das so auch in kriminaltechnischen Laboren durchgeführt wird. Hierbei wurden zur Veranschaulichung die DNA eines „Täters“ und dreier „Verdächtiger“ mit einem Enzym angereichert, zentrifugiert und für einige Zeit bei 37°C in einer Wärmekammer gelagert. Das Enzym bewirkte ein Aufschneiden der DNA an spezifischen Stellen des Strangs. Diese Bruchstücke der DNA wurden anschließend mit Glycerin und einem Farbstoff farblich gekennzeichnet und schlussendlich durch das Prinzip der Elektrophorese sichtbar gemacht. Gerade bei diesem letzten Schritt waren die professionellen Geräte des Labors eine wichtige Notwendigkeit, um das Experiment durchzuführen, ohne sie wären die Untersuchungen für die Schüler in der Schule nicht möglich.

Bildergalerie zum genetischen Fingerabdruck

Im zweiten Experiment ging es um die Isolation des Erbmaterials aus Bananen (vgl. Bildergalerie in der Info-Box). Hierfür begannen die Schüler mit dem Zerschneiden der Banane in kleine Stücke, die daraufhin mit Wasser, Spülmittel und Salz vermischt wurden. Dieses Gemisch wurde anschließend püriert und durch einen handelsüblichen Kaffeefilter gefiltert. Der aufgefangene Bananensaft wurde dann noch mit Spiritus überschichtet und nach einiger Zeit haben sie zwei Phasen im Reagenzglas gebildet, wobei die dazwischenliegenden weißlichen Fäden die DNA der Banane darstellten. 

Für die Schüler war der Besuch im Labor Groß Lüsewitz eine gelungene Abwechslung zum sonst sehr theoretischen Unterricht. „Ich finde, man hat in der Praxis die Abläufe viel besser verstanden und konnte selber anhand der Experimente nachvollziehen, wie die Vorgänge ablaufen“, fand Christina Eisenbraun (11Si). Ihre Mitschülerin Linn Niemann (11Si) stimmte ihr zu und ergänzte: „das Arbeiten in einem Labor und mit professionellen Arbeitsgeräten war eine tolle Erfahrung und eine gute Ergänzung zum Unterricht.“

Text und Fotos: Mena Witt (11Si)

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