Eine eigene Bank mit 16
Dass es nicht leicht ist, eine eigene Bank zu führen und die perfekten Entscheidungen zu treffen, erfahren gerade Schüler in ganz Deutschland, ja sogar in einigen weiteren Ländern Europas. Sie alle nehmen am Schul-Wettbewerb „Schulbanker“, einem Bankenplanspiel des Bundesverbandes deutscher Banken, teil. Damit möchte der Bankenverband Jugendliche für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren und sie learning by doing ein Stück Wirtschaft erleben lassen.
Die Schüler übernehmen typische Entscheidungsaufgaben, die sonst von „richtigen“ Fachkräften getroffen werden. Jeder hat eine bestimmte Aufgabe, zu der er ausgebildet wurde. Das geschieht zwar nur virtuell, aber den realen Bedingungen sehr ähnlich. Europaweit findet der Wettbewerb statt mit dem Ziel: „Wer kann am besten eine Bank führen?“ Alleine in Deutschland nahmen in den letzten 20 Jahren schon 87.000 Schüler daran teil. Das Planspiel „Schulbanker” ermöglicht in diesem Jahr 634 Schülergruppen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien und Italien eine eigene Bank zu leiten. Eine davon ist ein Team Zehntklässler des Gymnasiums am Gymnasialen Schulzentrum „Fritz Reuter” in Dömitz.
Zoe Weiß, Leona Diehn, Lilian Schröder und Jan Ole Trumpf müssen durch ihre eigenen Entscheidungen ihre Bank zum Sieg führen und erleben hautnah, wie Marktwirtschaft und Wettbewerb funktionieren. Unterstützt werden sie dabei bei Bedarf von ihrer AWT-Lehrerin Silvana Rieken-Benda. Sie bekommen dadurch nicht nur das nötige Finanz- und Wirtschaftswissen angeeignet, sondern üben auch ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit.
Das Planspiel wird rein über den Computer gesteuert. Die Gruppe arbeitet also mit virtuellem Geld, Aktien, Krediten und noch vielem mehr. Ihre Entscheidungen wirken sich auf das gesamte Spiel, ihre Bank und wie sie sich entwickelt, aus. Es ist komplex und bedarf einer Vielfältigkeit an Kenntnissen zu verschieden Bausteinen des Rechnungswesens, sei es Zinsspannenrechung oder Gewinn- und Verlustrechnung.
Das Spiel umfasst sechs Geschäftsjahre, in denen die „jungen Banker“ so gut wie möglich ihre Bank steuern müssen und es läuft gut. Sie machen freiwillig bei dem Spiel mit, einerseits wegen des Spaßfaktors, andererseits weil sie wissen wollten, wie es sich anfühlt, bei Entscheidungen auf sich alleine gestellt zu sein. Das Planspiel stellt eine große Verantwortung für die vier Reuteraner dar, aber mit einer guten Strategie, einem Ziel vor Augen und ein bisschen Glück und Spaß an der Sache schafft es vielleicht auch ihre „Comm-Scherz-Bank“ ins Finale. Dort werden die zehn besten Gruppen gegeneinander darum kämpfen, wer die erfolgreichste Bank führt.
Text: Zoe Weiß (GY10b)
Foto: Silvana Rieken-Benda
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