Die Regionale Schule ist eine allgemeinbildende, berufsvorbereitende Schule. Sie führt zur Berufsreife am Ende der Jahrgangsstufe 9 und zur Mittleren Reife am Ende der Jahrgangsstufe 10.
Die Regionale Schule als Lern- und Lebensort vermittelt über eine solide Allgemeinbildung notwendige Kompetenzen zur aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, bereitet auf die individuelle Lebensgestaltung vor, macht mit den gesellschaftlichen und schulischen Werten und Normen vertraut und wirkt auf deren Beachtung sowie die Bereitschaft des Einzelnen zur Übernahme sozialer Verantwortung hin. Zudem legt die Regionale Schule Grundlagen für lebenslanges Lernen, indem sie selbstregulierende Lernstrategien vermittelt. Sie bietet Erfahrungsraum für selbstständiges und gemeinsames Lernen, bereitet auf das Wirtschafts- und Arbeitsleben vor und gibt unter anderem über die Berufsorientierung Hilfen für die anstehende Berufswahl. Dabei bezieht sie die regionalen Besonderheiten sowohl in den Unterricht als auch in das allgemeine Schulleben ein und gestaltet, entsprechend ihrer Möglichkeiten, das Leben in der Region mit.
Die Regionale Schule eröffnet mit ihren Abschlüssen sowohl alle Möglichkeiten der Berufsausbildung als auch den Zugang zu weiterführenden Bildungsgängen.
Am Gymnasialen Schulzentrum Dömitz ist die Arbeit an der Regionalen Schule durch zahlreiche Leuchttürme geprägt, d.h. einzelne Unterrichtskonzepte und Projekte, die aufeinander aufbauen, untereinander vernetzt sind und somit den Schülern ermöglichen, ihre Abschlussziele optimal zu erreichen. Diese Leuchttürme unseres Schullebens sind entsprechend der Jahrgangspläne im unteren Abschnitt aufgeführt.
Unsere Schule ist eine gebundene Ganztagsschule. Mit Beginn jedes Schuljahres wählen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern aus dem vielfältigen Angebot der Schule Kurse aus oder beantragen die Teilnahme an außerunterrichtlichen Angeboten unserer Kooperationspartner. Wir bieten Förderprogramme in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch oder Arbeitsgemeinschaften an. Zu den beliebten Kursen gehören immer wieder Hauswirtschaft, Chor, Künstlerisches Gestalten, Futsal in Kooperation mit dem Landesfußballverband MV sowie unsere Schülerfirmen Klanglabor und Schubi.
In den einzelnen Jahrgangsstufen realisieren die Schüler gemeinsam mit ihren Klassenlehrern viele interessante Projekte. Dazu zählen u.a. Sucht- und Drogenpräventionsprojekte, Retten macht Schule, Medienprojekte, Exkursionen z.B. zu KZ-Gedenkstätten, zur Nordjobmesse, Besuch der Zooschule und Klassenfahrten. Darüber hinaus besuchen die Schüler Theateraufführungen im Rahmen des Deutschunterrichts.
Nicht zu kurz kommt der sportliche Bereich. So finden jedes Jahr verschiedene Sportfeste (Leichtathletik-, Ballspielesportfest, Fußballturnier) für das gesamte Schulzentrum statt. Regelmäßig nehmen unsere Schüler mit guten Erfolgen am Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teil.
Leuchttürme
Ab der Klassenstufe 7 können die Schüler an der Regionalen Schule eine zweite Fremdsprache, Russisch, erlernen. Diese wird zunächst gemeinsam mit allen anderen Schülern der Klassenstufe in den Kurs „Handeln – Erkunden – Entdecken“ (HEE) eingebunden. An einem Unterrichtstag in der Woche lernen, forschen und arbeiten dabei die Schülerinnen und Schüler in einem vierstündigen Zeitrahmen nach persönlichen Neigungen und Interessen in ihrem aus den vielfältigen Angeboten der Schule selbst gewählten HEE-Projektkurs fächerübergreifend und selbstorganisiert. Die HEE-Kurse sind nicht einfach nur Wahlpflichtunterricht. Hier dürfen die Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der Inhalte mitwirken, die Stärken jedes Einzelnen werden besprochen und mit eingebracht. Teamarbeit ist eine besondere Form des Kurses. Unsere Kursangebote: „Das Hundertwasser-Foyer“, „Biosphären-Ranger im Auwald“, „Kreatives Gestalten“, „Mittelalter erleben“, „Gesunde Lebensweise“.
Auf Grund der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler erfolgt ab der Klassenstufe 7 in den beiden Hauptfächern Mathematik und Englisch eine Fachleistungsdifferenzierung. Diese Förderung wird an unserer Schule durch eine Binnendifferenzierung erfolgreich geleistet. Dabei bleibt die Klasse als Lerngruppe bestehen, die Schüler erhalten jedoch auf den Anspruchsebenen der Berufsreife (B-Kurs, Abschlussziel Klasse 9) bzw. der Mittleren Reife (M-Kurs, Abschlussziel Klasse 10) differenzierte Aufgaben und werden entsprechend ihrer Anspruchsebene differenziert bewertet.
Als neues Unterrichtsfach taucht Chemie erstmals im Stundenplan auf.
Der HEE-Kurs “Hundertwasser-Foyer” bei der Arbeit (Foto: sw):
In der Klassenstufe 8 erfolgt eine weitere Fachleistungsdifferenzierung im Hauptfach Deutsch. Zudem gibt es nun erstmals den Unterricht im Fach Sozialkunde.
Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts alternativ zur Weiterführung der 2. Fremdsprache können sich die Schüler unter anderem für ein weiteres Jahr als Coaches für ihre HEE-Projektkurse aus der Klassenstufe 7 bewerben. Jahrgangsübergreifend können nun die HEE-Teams von den Erfahrungen der „Älteren“ profitieren. Zudem entwickeln die Schülerinnen und Schüler dadurch verstärkt soziale Kompetenz und Verantwortung miteinander.
Die Berufsorientierung als Schwerpunktgebiet der Regionalen Schule beginnt ebenfalls in der Klasse 8 mit einer Potenzialanalyse in Verbindung mit einem Praktikum bei einem Bildungsträger.
Bei den Werkstatttagen lernen die Schüler verschiedene Berufsfelder kennen (Fotos: sw):
Ein „Leuchtturm“ der Berufsorientierung an unserer Schule stellt in der Klassestufe 9 der Praxislerntag dar. Jede Schülerin und jeder Schüler ist etwa ab Oktober bis April des jeweiligen Schuljahres einen Tag pro Woche in einem Betrieb der Region und erwirbt erste Einblicke und praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt, um sich so langfristig auf den Wechsel von der Schule zum Beruf vorzubereiten. Den Praxisbetrieb dürfen die Schülerinnen und Schüler in der Regel selbst wählen. Nach einer Kooperationsvereinbarung zwischen Betrieb und Schule erfolgt eine Praxislerntagsbetreuung vor Ort im Betrieb und durch eine Lehrkraft der Schule.
Als viertes Fach wird ab der Klassenstufe 9 nun auch die Naturwissenschaft Chemie leistungsdifferenziert nach M- und B-Kurs unterrichtet und bewertet. Zudem steht für ein Schuljahr lang Astronomie auf dem Stundenplan der Schülerinnen und Schüler.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der 9. Klassen erreichen die Schüler den Abschluss der Berufsreife. Mit diesem Abschluss kann man die Schule verlassen.
Für den Übergang in die Klassenstufe 10 sind aber besondere Voraussetzungen notwendig. Hier erfolgt nun keine Fachleistungsdifferenzierung mehr, denn alle Fächer werden nun auf der Anspruchsebene der Mittleren Reife unterrichtet und bewertet. Ziel ist es, diesen mittleren Schulabschluss am Ende des Schuljahres nach erfolgreicher Teilnahme an den Prüfungen zur Mittleren Reife zu erhalten. Ein Bestandteil des Prüfungsverfahrens ist bereits das eigenständige Verfassen einer Jahresarbeit, die dann im Rahmen einer mündlichen Prüfung am Schuljahresende zu präsentieren ist.